Haus Wieynk

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Das von Prof. Heinrich Wieynk 1911 erbaute Haus wurde 2005-2007 aufwändig restauriert und wird als Familiensitz privat bewohnt

Über den Bauherrn des Hauses, Heinrich Wieynk, liegen folgende Informationen vor:

W. leitete ab 1914 bis zu seinem Tod 1931 die Staatliche Kunstgewerbebibliothek in Dresden und lehrte als Professor die Fächer Schrift und Buchkunst an der Staatlichen Akademie für Kunstgewerbe in Dresden. – Als Schüler Emil Doeplers absolvierte W. zwischen 1894 und 1896 eine Ausbildung zum Musterzeichner an der Unterrichtsanstalt des Kunstgewerbemuseums in Berlin und arbeitete danach zunächst als Schriftkünstler bis zur Jahrhundertwende im Ausland, u.a. in Paris. 1901 trat er unter Geheimrat Peter Jessen in die Dienste der Bibliothek des Berliner Kunstgewerbemuseums, wo er seine bibliothekarische Ausbildung erhielt. Ab 1910 unterrichtete er zusätzlich an der Städtischen Kunstgewerbe- und Handwerkerschule in Charlottenburg. Auf Vorschlag William Lossows erfolgte am 1.4.1914 seine Berufung zum Vorstand der Staatlichen Kunstgewerbebibliothek Dresden, wo er die Nachfolge von Hofrat Emil Kumsch antrat. Zudem wurde er zum Professor für Schrift und Buchkunst an der Staatlichen Akademie für Kunstgewerbe in Dresden ernannt. In seinem künstlerischen Arbeitsfeld gehörte er zu den Pionieren moderner Schriftkunst. Er entwarf zahlreiche Drucktypen und gestaltete Bücher und Plakate. Nach seinen Entwürfen wurde Dresdner und Freitaler Notgeld gedruckt, für den Dresdner Anzeiger gestaltete er den Kopf der Beilage „Heim und Welt“. Zudem veröffentlichte W., der als gründlicher Kenner des Schrift- und Buchwesens sowie der Buchausstattung galt, zahlreiche Lehrbücher und Übungshefte zur modernen Schriftgestaltung. W. war in zahlreichen Vereinen und Verbänden aktiv, so u.a. im Verein Deutscher Buchgewerbe-Künstler, dem Sächsischen Künstlerrat und dem Verein der deutschen wissenschaftlichen Beamten. – W.s Verdienste für die Dresdner Kunstgewerbebibliothek lagen v.a. im organisatorischen Ausbau der Institution. Trotz der Schwierigkeiten des Ersten Weltkriegs und der Nachkriegsjahre gelang es ihm, die Dresdner Kunstgewerbebibliothek als die nach Berlin zweitwichtigste Institution dieser Art in Deutschland zu etablieren. Die Bibliothek sollte nicht nur objektiven Überblick über den Stand werkkünstlerischer Entwicklung geben, sondern auch Material für künstlerische Berufsarbeit und allgemeine Geschmacksbildung bereitstellen. W. sah die Bibliothek so in einer Grenzstellung zwischen wissenschaftlicher und populärer Nutzung. Bleibende Leistungen waren die Errichtung eines alphabetischen Zettelkatalogs, der Mitte der 1920er-Jahre fertiggestellt wurde, und eines systematischen Fachkatalogs, der jedoch erst nach dem Tod W.s 1934 den Nutzern übergeben werden konnte. Nach längerer Krankheit verstarb W. im Alter von 56 Jahren in Bad Saarow. (Lutz Vogel in "Sächsische Biographie", 2009)

Heinrich Wieynk (15. 9. 1874 - 4. 9. 1931) war verheiratet mit Helene geb. Arendt (23. 9. 1880 - 26. 12. 1944) aus Eisfeld. Dem Ehepaar entstammen zwei Söhne: Heinz Georg Wieyng (13. 1. 1907 - 27. 4. 1986) und Gerhard Wieynk (21. 1. 1908 - 26. 6. 1941 in Orany/Litauen). Die jetzige Besitzerin ist eine Tochter von Gerhard Wieynk. Sie wuchs in Bad Saarow auf.

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